Es ist mein Fehler, nicht wahr?
Muss so sein, denn du bist eine #Katze und ich bin ein #Mensch. Also liegt es an mir.
Vielleicht ist es nur ein Missverständnis. Fehlgeleitete Kommunikation zwischen zwei unterschiedlichen Spezies. Oder zwischen den Ständen. Du bist Herr und ich bin Diener. Du bist Katze. Ich bin Mensch.
Letztes Jahr, Anfang Dezember, wenig Schnee, viel Matsch, grauer Himmel.
Erinnerst du dich noch daran, Katze? Kannst Du soweit zurückdenken? Ich kann es. So ein Menschending. Wir erinnern uns Jahre später noch an das Wetter. Wo war ich? Ach ja, letztes Jahr Dezember, da dachte ich, wir könnten doch alle um fünf Uhr morgens aufstehen. Weil ich um solch eine frühe Stunde besser schreiben würde, hatte ich da argumentiert. Erinnerst Du dich? Nein? Ist dir wurscht? Du willst auf der Stelle gestreichelt werden? Na gut, ich kann ja beides. Streicheln und Erzählen. Komm her...
Ich argumentierte, an diesem Dezembertag, wir alle würden von der frühen Morgenstunde profitieren, besonders mein Roman. Niemand widersprach und so geschah es, dass wir alle, zwei Wochen am Stück, jeden Tag um fünf Uhr aufstanden. Manche von uns, also Du, schon eine halbe Stunde früher.
Und natürlich gab es als erstes, nachdem ich auf dem Klo war, Frühstück für dich. Jeden Tag gibt es als erstes Frühstück für die Katze und dann folgen die profanen menschlichen Dinge.
Wir haben Mai und es ist mir, als wäre noch Dezember.
Draußen ist es grau und Bäh. Warum war ich heute so früh wach und wann? Halb fünf.
Weil Du wach warst. Seit Dezember bist Du nämlich immer um die Zeit wach. Jeden. Einzelnen. Tag.
Obwohl ich nicht mehr schreibe, obwohl ich weiterschlafen will und obwohl wir beinahe wöchentlich darüber eine Krisensitzung halten.
Das alles bringt nichts. Du bist um halb fünf wach und willst essen.
Jeden. Tag.
Und wenn ich nicht aufstehe, um halb fünf, dann pinkelst du mich an.
Jeden. Tag.
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