Kapitel III
- Leah Hasjak

- 28. Juli
- 9 Min. Lesezeit
Umwege
Das Holz bebte unter Natalien, als die Celandine eine weitere Böe erfasste. Salzige Gischt sprühte ihm ins Gesicht, während er an den straffen Seilen zog, die Finger rau und gerötet. Neben ihm fluchte Dobrovolsky gleichmäßig vor sich her – ein fast beruhigender Rhythmus inmitten des Chaos.
Am Horizont hielt die britische Fregatte ihren Kurs, hartnäckig, jedoch nicht nah genug, um einen weiteren Angriff zu wagen. Der Captain stand schwankend am Achterdeck, eine Flasche Cognac in der Hand, und gestikulierte wild in Richtung ihres Verfolgers. Niemand achtete auf ihn. Natalien hatte vor Monaten schon erkannt, dass die Celandine nicht durch Befehle, sondern durch reine Erfahrung ihrer Crew segelte. Dennoch fehlte etwas Entscheidendes: ein klarer Plan.
»Sie werden uns in Vigo auflauern«, sagte ein Dobrovolsky und spukte über seine Schulter, das Ruder weiterhin fest im Griff hielt. Seine Stimme klang über den Wind hinweg angespannt. »Wir haben ihn offiziell als Zielhafen gemeldet.«
Natalien nickte. Sein Blick wanderte erneut zu dem feindlichen Schiff. Ein kluger britischer Offizier würde vermutlich erwarten, dass sie einen anderen Hafen anliefen. Aus dem Grund allein sollten sie Vigo weiter anpeilen. Aber andererseits – wie schlau konnten die Offiziere der Navy wirklich sein?
Vigo war keine Option, nicht wirklich. Sein Gefühl der Vorsicht überwog seinen Mut, auf die Dummheit der Navy zu vertrauen. Sie konnten keine unnötigen Risiken eingehen.
»Wir laufen die Île d’Yeu an,« entschied er laut, dass die umliegenden Matrosen aufhorchten. Er spürte ihre Unruhe, aber auch ihre Bereitschaft, seiner Führung zu folgen. »Es kostet uns zwei, vielleicht drei Tage mehr, aber wir können nicht riskieren, dass sie klüger sind, als sie aussehen.«
»Französisches Gebiet?«, fragte Dobrovolsky skeptisch. »Das könnte uns andere Probleme bereiten.«
»Das ist unsere beste Option,« erwiderte Natalien. »Oder hat jemand einen besseren Vorschlag?«
Schweigen. Nur das Knarren der Rahen und das Zischen der aufschäumenden Wellen waren zu hören. Die Crew tauschte kurze Blicke, dann nickten die Männer zustimmend, einer nach dem anderen.
Mit jedem zurückgelegten Meilenabschnitt wuchs der Abstand zwischen der Celandine und dem britischen Schiff. Der Wind, der anfangs beiden Seglern zäh ins Gesicht blies, drehte zugunsten der Flüchtenden: Wie von Geisterhand füllte er die schäbigen Segel ihres Schiffs und ließ die Planken vibrieren. Das feindliche Kriegsschiff am Horizont wurde kleiner, seine Umrisse verschwammen im Dunst, bis es nur noch als dunkler Strich zwischen Wellen und Himmel drohte. Die Männer an Deck wagten erste vorsichtige Blicke, ein schelmisches Lächeln huschte über die Lippen derjenigen, die den Kopf hoben und in die Ferne blickten. Im Kielwasser der Celandine kräuselten sich weiße Schaumstreifen, die sich mit jeder Stunde weiter vom Verfolger entfernten. Die See selbst schien sich schützend zwischen sie und die drohende Gefahr zu legen, als wollten die Wellen der Celandine einen sicheren Pfad bahnen—fort von der britischen Fregatte.
Natalien atmete tief durch, spürte, wie die Anspannung langsam von ihm wich. Noch waren sie nicht sicher, noch war die Verfolgung nicht vorbei. Aber sie hatten Zeit gewonnen.
•
Philippa stand in der Kabine, den Rücken gegen die Tür gelehnt, und warf misstrauische Blicke auf die beiden Koffer vor sich. Sie versuchte, sich möglichst ruhig und unauffällig zu bewegen – was angesichts ihrer Umstände, mitten auf einem wild schaukelnden Schiff, nicht ganz einfach war.
»Nun gut«, sagte sie zu den Koffern. »Dann wollen wir doch mal sehen, was für ein Mann du bist, Mr. Ashcroft.«
Sie griff nach dem ersten Koffer und öffnete ihn vorsichtig. Als ihr das Schiff einen kräftigen Stoß versetzte, stolperte sie prompt nach vorne und landete bäuchlings auf einem ordentlich gefalteten Stapel Hemden. »Verzeihung!«, flüsterte sie reflexartig und rollte die Augen über ihre eigene Höflichkeit gegenüber dem Gepäck.
Beim Durchstöbern stieß sie auf nichts Aufregenderes als ein paar robuste Hemden, gut genäht, aber unauffällig, und eine Hose, die bereits bessere Tage gesehen hatte. Sie klappte den ersten Koffer enttäuscht zu und öffnete den zweiten. Hier lagen ein paar persönliche Gegenstände, darunter eine Bibel mit abgegriffenen Seiten. Neugierig schlug sie das Buch auf, doch außer ein paar kryptischen Notizen am Rand, die offenbar Bibelstellen kommentierten, fand sie nichts Verdächtiges.
»Ein religiöser Pirat?«, murmelte sie skeptisch. »Wie ungemein widersprüchlich.«
Neben der Bibel fand sie einen schmalen Gedichtband von Anna Maria Porter, deren Werke sie selbst zu Hause gern gelesen hatte. Es störte sie, dass dieser ungehobelte Kerl die Neigungen für gute Poesie mit ihr teilte. »Gut, Mr. Ashcroft, vielleicht seid Ihr nicht völlig geschmacklos«, gab sie widerwillig zu.
Gerade als sie den Gedichtband aufschlagen wollte, um herauszufinden, ob auch da Notizen an den Rand gekritzelt wurden waren, legte sich das Schiff mit einem scharfen Ruck zur Seite. Philippa wurde gegen die Kabinenwand geworfen, das Buch fiel ihr aus der Hand und rutschte über den Boden.
»Jesus!«, schimpfte sie und krabbelte auf Händen und Knien über den Boden, um es wieder einzusammeln. Kaum hatte sie es erwischt, da rollte die Celandine erneut, und sie fand sich plötzlich auf dem Rücken liegend wieder. Mühsam rappelte sie sich auf, versuchte eilig, alles wieder ordentlich in den Koffer zu stopfen.
Philippa ließ sich schließlich erschöpft auf das Bett fallen und blickte an die Decke. Allmählich spürte sie, wie ihre Energie nachließ und ein leiser, widerwilliger Trotz der Erkenntnis wich, dass sie sich den unmöglichen Gegebenheiten fügen musste.
•
Die Celandine glitt in die Dunkelheit hinein. Natalien beobachtete, wie die Sonne hinter ihnen kleiner wurde, bis sie schließlich vollständig in der Abenddämmerung verschwand. Sofort zogen neue Sorgen auf. Der Umweg zur Île d’Yeu bedeutete zusätzliche Tage auf See mit wenig Vorräten. In Vigo hätten sie problemlos anschreiben können, während sie nun dringend echte Münzen brauchten. Ihre Vorräte reichten kaum noch aus, und die Männer würden unruhig werden, wenn sie nicht bald etwas zu essen bekamen.
Er verließ das Deck und stieg unter Deck hinab, den Kopf voller Gedanken und Pläne. Als er den Lagerraum passierte, blieb er abrupt stehen. Ein beißender Geruch nach Kompott schlug ihm entgegen, und das Chaos, das er sah, ließ ihn zusammenzucken. Umgestürzte Fässer, auslaufende Vorräte, und mitten darin stolperte Mr. Grant herum, murmelte verwirrt vor sich hin und bemerkte Natalien nicht einmal.
Nathalien musste sich dringend um diesen Mann kümmern, aber nicht jetzt. Seine Gedanken wanderten weiter, während er sich einen Weg durch das Durcheinander bahnte. Die Probleme stapelten sich – und als wäre das nicht genug, hörte er von oben bereits Wexford lautstark fluchen und mit jemandem streiten. Langsam wurde der Mann nüchtern und damit unangenehm.
Natalien rieb sich die Schläfen. Der Kapitän verlor zunehmend die Kontrolle über sich selbst und seine Mannschaft. Ein weiterer Punkt auf seiner langen Liste ungelöster Schwierigkeiten. Und da war noch diese Frau. Diese Frau, die ausgerechnet an dem Tag aufgetaucht war, an dem er den Brief erhalten hatte. Gleichzeitig wurden sie von der Navy verfolgt, obwohl sie stets so vorsichtig gewesen waren.
Zufall?
Natalien glaubte nicht an Zufälle. Diese Frau musste etwas damit zu tun haben, und er würde herausfinden, was es war.
Mit entschlossenen Schritten suchte er unter Deck nach ihr. Er öffnete Tür um Tür, blickte in die leere Kombüse, aber er fand keine Spur von ihr. Seine Unruhe wuchs, sie sollte nicht unbeaufsichtigt sein. Schließlich erreichte er seine eigene Kabine.
Er öffnete die Tür und blieb stehen. Das Weib saß auf seinem Bett, die Hände gefaltet und blickte ihn mit unschuldigen, großen Augen an. Natalien bemerkte sofort die Unordnung in seinen Sachen, die hastig und offensichtlich erfolglos versucht worden war zu vertuschen.
»Was genau glaubt Ihr, hier zu suchen?«, fragte er scharf und trat heran, um sich ihr gegenüber auf einem Hocker niederzulassen. Zum Glück trug er alles, was von Bedeutung war, stets nah bei sich.
Sie richtete sich hochmütig auf und hob trotzig das Kinn.
»Ich warte, bis mir endlich jemand sagt, was mit mir geschehen soll. Ich konnte nirgendwo anders hin, weil alles auf diesem Schiff so schrecklich schmutzig ist, besonders die Kombüse. Außerdem habe ich Hunger und Durst! Da Ihr mich hier gegen meinen Willen festhaltet, seid Ihr dafür verantwortlich, dass ich etwas bekomme!«
Natalien zog langsam sein Jackett aus und legte es zur Seite, ohne den Blick von ihr abzuwenden. Sein schweigendes Starren schien sie zunehmend nervös zu machen, und sie begann hastig und verwirrt zu sprechen: »Ich war auf dem Weg nach Frankreich, um den Sommer vor meiner Ehe ein letztes Mal im Internat zu verbringen. Auf eigenen Wunsch, obwohl Mama mir … egal! Ich bin nicht irgendjemand! Ich habe Familie in hohen Kreisen und bin gewohnt, dass man mich respektvoll behandelt –«
»Genug mit diesen wirren Unsinn«, unterbrach Natalien sie kalt. »Wir haben viel zu besprechen. Fangen wir damit an, was die HMS Bracknell von uns will.«
Sie blinzelte, runzelte über seine Frage den Kopf, um dann mit einen langen Schwall zu erwidern: »Ich habe mir in der letzten Stunde ernsthalft Gedanken darüber gemacht, warum ich hier bin. Natürlich gehe ich nicht davon aus, dass Ihr Miss Hamish über Bord geworfen haben, obwohl ich Ihnen das durchaus zutrauen würde. Wahrscheinlicher ist es, dass ich mich im Schiff geirrt habe. Wir hatten einen Streit, Miss Hamish und ich, und dann ist sie einfach vorausgegangen, und dann gab es diese fürchterliche Glocke, diese unglaublich laute Glocke, die mir völlig den Kopf verdreht hat. Und dann bin ich wohl auf das falsche Schiff gegangen, ohne Miss Hamish zu suchen, direkt in die Kabine. Ich bin eingeschlafen und dann –«
Natalien unterbrach sie erneut mit einer ungeduldigen Handbewegung.
»Das ist mit Abstand die bescheuertste Geschichte, die ich je gehört habe. Glaubt Ihr ernsthaft, ich könnte Euch diesen Unsinn abkaufen?«
Philippa sah ihn schockiert an, ihre Augen weit vor Empörung, doch statt erneut in einen Redeschwall auszubrechen, zog sie es diesmal vor, trotzig zu werden und zu schweigen. Natalien lehnte sich zurück und betrachtete sie skeptisch.
Gott, dachte er, sie ist wirklich schlecht. Eine Anfängerin. Warum hatte man ihm so eine unfähige Spionin geschickt? Was wollte die englische Krone damit erreichen? Ihn sabotieren oder ihm helfen?
Müde fuhr er sich über das Gesicht und versuchte es nochmal, diesmal direkter:
»Hat Euch euer Onkel«, er hob spöttisch die Braue, »befohlen hier zu sein?«
Sie starrte ihn verblüfft an. »Warum sollte mein Onkel mir befehlen, mich auf Eurem stinkenden Floss aufzuhalten? Oder … oder glaubt Ihr etwa, mein Onkel steckt hinter der Verlobung mit meinem Cousin?«
Natalien hielt inne, seine Augen verengten sich misstrauisch. Die Antwort ergab keinen Sinn. Sprach sie absichtlich so viel Quatsch, oder steckte da mehr dahinter. Ein Code? Hinweise?
»Diese Verlobung. Hat die irgendetwas mit dem zu tun, was vor zwanzig Jahren passiert ist?«, fragte er vorsichtig.
Sie zuckte zusammen, ihre Augen wurden groß und ihr Gesicht blass. Also doch. Sie war wegen der HMS Herkules hier! Nathalien hatte es gewusst! Dieser Scheißkerl Loxley.
»Was vor zwanzig Jahren passiert ist? Mit wem denn?«, fragte sie vorsichtig. Sie wusste etwas! Dieses Miststück spielte die Dumme!
Natalien beugte sich vor, seine Stimme wurde leiser, sie durften nicht belauscht werden. »Ihr wisst ganz genau, mit wem.«
Ihre Lippen begannen leicht zu zittern, und ihr Blick wurde panisch.
»Das könnt Ihr unmöglich wissen«, flüsterte sie kaum hörbar. »Das weiß niemand, nicht einmal Mama und Papa sprechen darüber.«
Natalien wurde stutzig. Mama und Papa? Was meint sie damit? Ihre Reaktion war zu heftig, um gespielt zu sein – oder war das gerade der Trick? Er fühlte, wie sich alles in ihm spannte. Der Brief, ihr Erscheinen, das Navy-Schiff – das war alles zu viel Zufall für einen einzigen Tag. Sie konnte niemand anderes als auch eine Spionin zu sein. Eine schlechte, ja – doch nicht schlecht genug, um sich auf das Schiff zu schmuggeln und ihn vollkommen über ihre Absichten in Unklaren zu lassen.
Das hier trug Loxleys Handschrift, eindeutig.
Natalien brauchte einen klaren Kopf. Er durfte sich jetzt keinen Fehler leisten. Abrupt erhob er sich. »Wenn Ihr an Hunger und Durst leidet, Werteste, dann fühlt euch so frei, euch selbst zu versorgen. Die Kombüse steht euch frei zu Verfügung, denn unsere Smutje ist uns vor wenigen Wochen abhandengekommen. Und wenn Ihr schon dabei seid, so macht euch nützlich und bereitet auch etwas für die Mannschaft zu. Die haben schon lange nichts Warmes mehr gegessen. Macht euch nützlich als unsere Köchin«
»Als was?«, rief sie ihm nach, als er sich umdrehte und die Kabine verließ. Er blendete ihr Gezeter aus und dachte über die Andeutungen nach, die sie hatte fallen lassen.
•
Philippa blieb noch lange sitzen, auch nachdem sich die Tür Ashcroft mit einem dumpfen Knall geschlossen hatte. Ihr Blick war starr auf den Boden gerichtet.
Woher wusste er das? Wie konnte dieser Mann – ein Fremder, ein Seemann – wissen, dass ihre Mutter vor dreiundzwanzig Jahren eine Affäre mit ihrem Onkel väterlicherseits gehabt hatte? Etwas, das in ihrer Familie nur mit verkniffenen Blicken, nie mit Worten weitergegeben worden war. Etwas, das sie durch den Tratsch von Dienstboten aufgeschnappt hatte und jahrelang nicht glauben konnte.
Die alte Geschichte, dass ihr Vater – ihr angeblicher Vater – seinen Bruder in einem Wutanfall erschlagen haben soll und das dann als einen –.
Philippa wollte das nicht zu Ende denken, zu abscheulich war der Gedanke. Und sie? Ein Bastard? Eine Produkt schändlicher Bigamie?
Und dieser Fremde, dieser widerliche, unhöfliche Seemann, der nichts mit ihr gemein hatte, wusste das. Woher wusste er das? Und woher kannte er ihren anderen Onkel?
Oh mein Gott!, dachte Philippa sich, Onkel Loxley musste es ihm anvertraut haben.
Aber warum? Weshalb gab er solche pikanten Informationen über seine kleine Schwester, ihre Mutter, an einfach Seemänner weiter?
Philippa fuhr sich frustriert mit den Fingern durch das Haar, das sich längst aus der Hochsteckung gelöst hatte, und in alle Richtungen abstand. Sie war dermaßen durcheinander, dass sie nicht mitbekam, wie die Tür aufging und schrak als ein alter, sehniger Mann mit einem wettergegerbten Gesicht und einem trüben Auge, das nervös zuckte, vor ihr stand und sie befremdlich anglotzte.
»Ich soll helfen«, sagte er und offenbarte drei schiefe Zähne.
»Helfen?«, fragte Philippa und rückte instinktiv nach hinten. Für einen Moment schoss ihr der absurde Gedanke durch den Kopf, dass man ihr eine Kammerzofe geschickt hatte – oder in diesem Fall: einen Kammerdiener. Einer mit einem Glasauge und salzverkrusteten Mantelärmeln. Sie sah ihn mit wachsendem Misstrauen an. »Ich hoffe, dass ist ein Scherz!«
Der Mann blinzelte und hob beleidigt beide Arme.
»Ich habe alle Gliedmaßen. Mehr braucht es nicht fürs Kochen.«
»Kochen?«
»Ja. Ahscroft hat gesagt, Ihr ersetzt McDonald und zaubert uns heute was Warmes.«
»Das ist absurd. Ich habe in meinem Leben noch nie gekocht! Ich mache das nicht. Ich bin eine Lady und ich weigere mich einen weiteren Schritt in die Kombüse zu setzen!«
»Ähm. Also braucht Ihr keine Hilfe?«
»Nein. Ich brauche keine Hilfe, denn ich werde nicht kochen. Das wäre ja noch schöner. Zu erst entführt ihr mich und dann wollt ihr noch, dass ich euch bekoche! Niemals!«




Kommentare